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©Image: TCS Fribourg

06 Dezember 2023

P+R: In nächster Nähe der Nutzer

Der Kanton hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren das Park-and-Ride-Angebot auf dem ganzen Kantonsgebiet auszubauen.

Der TCS hat sich immer schon für die kombinierte Mobilität ausgesprochen und hat dann Ende 2022 mit seinem Angebot für die P+R-Nutzer von Belfaux-Village, Belfaux SBB, Courtepin, Marly Corbaroche, Rosé, Düdingen und Grolley – in Zusammenarbeit mit den Freiburgischen Verkehrsbetrieben – auf seine Worte Taten folgen lassen: Während eines Jahres kamen die P+R-Nutzer beim Kauf einer Frimobil-Tageskarte in den Genuss eines gratis Parkplatzes.

Der Kanton Freiburg möchte sein Park-and-Ride-Angebot in den nächsten Jahren im ganzen Kanton ausbauen. Der Staatsrat validierte 2018 eine generelle Planung der P+R-Standorte. In dem vom Amt für Mobilität erstellten Dokument werden die aktuelle Situation sowie alle Bedürfnisse veranschaulicht. Nebst den bereits existierenden Parkplätzen, die es zu erhalten, jenen, die es zu verbessern, und jenen, die es noch zu bauen gilt, sind auf der Kantonskarte auch alle P+R-Anlagen eingezeichnet, die für die Förderung der Verkehrsverlagerung wünschenswert wären. Für eine genügende Vernetzung der Verkehrsmittel auf dem Kantonsgebiet bräuchte es rund zwanzig zusätzliche Parkierungsanlagen für Autos – und noch mehr für Velos.

Als 2016/17 die Daten für den Sektorplan erhoben wurden, zählte man an 40 bereits existierenden P+R-Standorten im Kanton Freiburg 1’018 Parkplätze; an 18 von den für die Studie analysierten Bahnhöfen gab es noch keine Parkierungsanlagen. 

Das Ziel des Kantons ist klar: Mit seinem Angebot an P+R-Parkplätzen in unmittelbarer Nähe der Nutzer möchte er die Inanspruchnahme des öffentlichen Verkehrs maximieren und den motorisierten Individualverkehr minimieren. Mit dem neuen Mobilitätsgesetz, das seit dem 1. Januar 2023 in Kraft ist, hat er den Schlüssel dazu in der Hand: "Der Staat beteiligt sich finanziell am Bau und Ausbau von multimodalen Plattformen von regionaler Bedeutung, die es den Benutzerinnen und Benutzern ermöglichen, von einem Verkehrsmittel auf ein anderes umzusteigen." Das Mobilitätsgesetz vom 1. Januar 2023 regelt die staatliche finanzielle Unterstützung für multimodale Plattformen, wobei der Kanton sich zu maximal 50% an den Investitionen beteiligt. Innerhalb dieser Strategie bleibt der Kanton jedoch abhängig von den Grundeigentümern, die ihrerseits über den Ausbau der P+R-Anlagen entscheiden und den Betrieb organisieren, wobei es sich dabei in erster Linie um Gemeinden und Bahnunternehmen handelt. Rund fünfzig neue Parkplätze werden derzeit in Villars-sous-Mont, Sugiez und Vaulruz-Sud realisiert.

Der Kanton ist daran, seine Strategie zu verfeinern, und zwar mithilfe einer Studie, die sich mit der Preispolitik aller P+R-Angebote im Kanton auseinandergesetzt hat, mit der Identifizierung der P+R-Anlagen von kantonaler Bedeutung sowie mit der Verbesserung des P+R-Parkierungsangebots.

P+R in der Nähe von Agglomerationen war für diese Studie nicht von Bedeutung, denn «um den Druck auf die Agglomerationen zu verringern, müssen prioritär P+R-Angebote unmittelbar an dicht besiedelten Wohngebieten geplant werden – entlang des RegioExpress-Netzes der RER Freiburg». Gemäss dem kantonalen Konzept soll es sich bei den P+R-Anlagen ausserhalb der Agglomerationen lediglich um ein subsidiäres Angebot handeln.

Die Agglomeration Freiburg verfügt derzeit über sieben P+R-Anlagen, rund tausend Parkplätze, die als Anregung für das Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Verkehr gedacht sind. Olivier Caspar, Mitarbeiter bei der Agglomeration analysiert die Situation so: "Bezüglich der Nutzung der P+R-Angebote bestehen grosse Unterschiede. Die Parkplätze Marly Corbaroche, zum Beispiel, bei denen ein Ausbau ansteht, aber auch die von Rosé und Saint-Léonard, werden rege genutzt. Die rund tausend existierenden Parkplätze sind durchaus gerechtfertigt, aber man muss die Standorte überdenken. Was das Angebot beim Poya Centre Saint-Léonard betrifft, so würde man die Autos gerne näher bei Freiburg-Nord abfangen, um die Strasse nach Murten zu entlasten. Als kurzfristige Lösung schlagen wir Parkplätze beim Forum Freiburg vor, bis diese dann direkt vor die Tore der Stadt Freiburg verlegt werden." 

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