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©Image: TCS Fribourg

08 Dezember 2023

Fahrgemeinschaften im Kanton Freiburg 

Eine Bestandesaufnahme des Angebots im Kanton.

Seit mehreren Jahren betrachtet der TCS Fahrgemeinschaften als vielversprechende Lösung, um die Verkehrsüberlastungen auf dem Strassennetz zu begrenzen.

Im Hinblick auf die Zukunft unserer Fortbewegung stellt sich eine wichtige Frage: Welches ist das Verkehrsmittel der Wahl für eine effiziente und nachhaltige Mobilität? Mit dieser Frage beschäftigt sich der TCS seit vielen Jahren und sie veranlasste ihn, sein Angebot an die Entwicklungen im Bereich der Mobilität anzupassen. Bieten sich Fahrgemeinschaften als praktikable Lösung an? Ganz gewiss! Bereits 2013 führte der TCS ein Fahrgemeinschaften-System im Genferseegebiet ein. Aber wie sieht es im Kanton Freiburg aus? Kommt diese Praktik der geteilten Mobilität bei den Freiburgerinnen und Freiburgern an?

Im Rahmen der Förderung einer Mobilität, die weniger Energie und Raum auf dem Strassennetz benötigt, unterstützen der Kanton Freiburg und sein Amt für Mobilität (MobA) die Entwick-lung der geteilten Mobilität aktiv. Bereits im Jahr 2012 weihte der Kanton Freiburg in der Nähe des Autobahnan-schlusses N12 in Vaulruz 20 Parkplätze für Fahrgemeinschaften ein. Eine 2013 durchgeführte Studie zeigte jedoch, dass nur 66 % der Parkplätze belegt waren, hauptsächlich für gelegentliche Fahrten. Diese unbefriedigende Bilanz führte dazu, dass der Kanton die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg mit einer Studie zur Schaffung von Parkplät-zen von Fahrgemeinschaften in der Nähe der Autobahn beauftragte. 

Die Forschenden identifizierten verschiedene Lösungsansätze: "Die Wirksamkeit des Systems der Fahrgemeinschaften hängt von sämtlichen Massnahmen ab, die die Änderung begleiten. Es ist von zentraler Bedeutung, eine umfassende Strategie für Fahrgemeinschaften zu verfolgen. Diese schliesst die Bereitstellung der erforderlichen Infrastrukturen zwar mit ein, sie muss aber auch auf verschiedenen Fördermassnahmen, Mobilitätsplänen und Mitfahrplattformen beruhen und somit verschiedene Akteure auf allen Ebenen einbeziehen", heisst es in der Schlussfolgerung. Die Studie befasst sich mit der potenziellen Schaffung von acht Parkplätzen für Fahrgemeinschaften in der Nähe von Domdidier, Givisiez, Vaulruz, Payerne, Matran, Granges-Paccot und Bulle. Freiburger Standorte für Fahrgemeinschaften Obwohl viele Fahrten spontan organisiert werden, verfügt der Kanton Freiburg über zwei Online-Plattformen für Fahrgemeinschaften: e-covoiturage.ch und Frimobility.ch.

Die erste Plattform wird vom Schweizer Verein e-covoiturage.ch verwaltet, der vom Bund unterstützt wird. Sie listet die Freiburger Gemeinden auf, die Parkplätze für Fahrgemeinschaften zur Verfü-gung stellen und bietet eine Suchfunkti-on. Die Nutzerin oder der Nutzer gibt seinen Abfahrts- und Zielort an und tritt mit einem «Mitfahrenden» in Kontakt, der die gleiche Fahrt auf der Plattform anbietet.

Die zweite Plattform wurde vom Freiburger Gemeindeverband (FGV) in Partnerschaft mit Groupe E und den Freiburgischen Verkehrsbetrieben (TPF) entwickelt. Sie funktioniert ähnlich  wie die Plattform e-covoiturage.ch. Micheline Guerry-Berchier, Geschäftsführerin des Freiburger Gemeindever-bands, erzählt, dass die Website bereits vor rund zehn Jahren nach Gesprächen mit dem Kanton lanciert wurde. Sie erläutert die drei Hauptnutzungen durch die Freiburgerinnen und Freiburger: "In erster Linie erleichtert die Plattform das Pendeln, indem sie es beispielsweise jemandem, der von Bulle nach Freiburg fährt, ermöglicht, sein Auto mit einem Mitfahrer zu teilen, der erst in Farvagny zusteigt. Die Plattform wird auch bei Veranstaltungen wie Festivals oder "Girons" in Anspruch genommen. Die Organisatoren vermerken ihre Veranstaltung und die Besuchenden können sich kontaktieren, um gemeinsam bis zum Veranstaltungsort zu fahren. Schliesslich erleichtert die Plattform auch die Einrichtung von Fahrgemeinschaften  für Unternehmen, die sich in einem näheren Umkreis befinden. Sie kann Bestandteil ihre Mobilitätsplans sein. Ein Bereich der Website ist für diesen Zweck vorgesehen. Dies erweist sich als sehr nützlich, denn oft kennen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen grossen Industriegebieten nicht unbedingt, obwohl sie vielleicht Nachbarn sind und gemeinsam fahren könnten!"

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