Im Rahmen des Projekts zur Autobahnüberdeckung bei Chamblioux in der Agglomeration von Freiburg wurden jüngst zwei wichtige Fortschritte erzielt.
Der Grosse Rat hat im Dezember 2024 eine Garantie von 10 Millionen Franken für die Fortsetzung der Studien bewilligt und der Bundesrat hat das Projekt am 12. Februar 2025 genehmigt.
Die Autobahnüberdeckung bei Chamblioux ist ein Vorzeigeprojekt des Kantons Freiburg. Ein 1255 Meter langer Abschnitt, der heute mitten durch das Gemeindegebiet von Freiburg, Givisiez, Granges-Paccot und Villars-sur-Glâne führt, wird überdeckt, um die Bevölkerung der Agglomeration Freiburg vor Strassenlärm zu schützen, wie es das Gesetz verlangt. Es geht aber insbesondere auch darum, die Agglomeration von Freiburg zu vereinigen und ein neues strategisches Quartier im Zentrum eines von Bund und Kanton anerkannten prioritären Entwicklungsschwerpunkts zu schaffen.
Das Projekt vereint viele Vorteile in sich, die es erlauben, auf verschiedene Herausforderungen im Kantonszentrum in Bezug auf die Mobilität, Wirtschaft, Raumplanung usw. zu reagieren. Der Präsident des TCS und Grossrat Éric Collomb meint: "Es beruht auf einem innovativen Ansatz. Anstatt Lärmschutzwände zu errichten, setzt es auf eine Überdeckung, die eine harmonische und integrierte Stadtentwicklung erlaubt. Es geht nicht einfach darum, Infrastrukturen für Fahrzeuge zu bauen, sondern sie auf intelligente Weise im Dienste der Stadtplanung und Mobilität zu entwickeln. Dieses Projekt ist ein Modell für eine geplante und sinnvolle Urbanisierung".
Die Autobahnüberdeckung ist so dimensioniert, dass sie an jedem Punkt eine Last von 40 Tonnen für eine Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs oder für die individuelle Mobilität tragen kann. Sie wird dazu beisteuern, den Sektor besser in die Planung des Verkehrsnetzes der Agglomeration zu integrieren, mit einer Stärkung des bestehenden öffentlichen Verkehrssystems in der Nähe der Bahnhöfe Freiburg und Givisiez. Die Verbindungen für den Langsamverkehr werden deutlich verbessert, insbesondere zu den benachbarten Sektoren und Polen.
Die Überdeckung kommt dank verschiedenen parallelen Projekten, die gleichzeitig geprüft wurden, voll zur Geltung. Das Projekt des Gesundheits- und Arbeitspols (PSA) soll eine rationelle und kohärente Raumordnung sicherstellen, die die Ansiedlung des neuen Standorts des Freiburger Spitals für Akutpflege und einer Arbeitszone von strategischer kantonaler Bedeutung ermöglicht. Sie wird überdies die Aufwertung und Verdichtung eines grossen Sektors des Pols Jura-Chassotte ermöglichen. Darüber hinaus werden Studien durch geführt, um eine landschaftliche Kontinuität mit natürlicher Ausrichtung im Herzen der Agglomeration zu erhalten.
Die in Zukunft entwickelten Sektoren werden alle eng mit Verkehrs- und Mobilitätsnetzen verbunden sein. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Attraktivität. Die Autobahnüberdeckung und die damit verbundenen ehrgeizigen und visionären Projekte ermöglichen es, das Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen Bedürfnisse, insbesondere in Bezug auf Wohnraum, Arbeitsplätze und Mobilität, mit der Lebensqualität, welche die Freiburgerinnen und Freiburger erwarten, in Einklang zu bringen.
Éric Collomb weist auf die positiven Auswirkungen des Projekts für die Bevölkerung hin. "Die durch die Überdeckung geschaffene Zone wird nicht nur das künftige Kantonsspital beherbergen, sondern auch ein Schlüsselfaktor für die Wirtschaft sein. Die Autobahnüberdeckung wird die wirtschaftliche Entwicklung fördern und Arbeitsplätze schaffen, die zur Attraktivität und zur wirtschaftlichen Dynamik des gesamten Kantons beitragen werden."
Enorme Chancen
"Die Autobahnüberdeckung bei Chamblioux ist weit mehr als ein Strassenbauprojekt. Sie bietet unzählige Chancen für den Kanton, die betroffenen Gemeinden und die Bevölkerung. Mit den Entscheiden des Grossen Rates und des Bundes können wir das Projekt weiterverfolgen, auch wenn natürlich letztlich die Kantonsbevölkerung über seine Realisierung entscheiden wird. Der Bund hat uns bei diesen ehrgeizigen Entwicklungen unterstützt. Er hat beschlossen, den Betrag, den er ursprünglich für Investitionen in Lärmschutzwände vorgesehen hatte, um 50 Millionen zu erhöhen. Die Partnergemeinden werden zusammen fast 16 % der Gesamtinvestitionskosten bzw. ein wenig mehr als 33 Millionen Franken in den Bau des auf 195,6 Millionen Franken veranschlagten Projekts investieren. Der Kanton wird den Rest übernehmen. Um seine Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten unter bestmöglicher Erhaltung seiner wertvollen Landwirtschaftsflächen zu gewährleisten, hat der Kanton Freiburg vor mehreren Jahrzehnten Planungsarbeiten eingeleitet, die darauf abzielen, sein Territorium so effizient wie möglich zu nutzen, um seinen Bedarf in den Bereichen Wohnraum, Arbeitszonen, Mobilität und Landwirtschaftsflächen zu decken und gleichzeitig sein Erbe zu erhalten.
Das Projekt ist diesbezüglich beispielhaft. Es könnte die Bestimmung dieses Sektors mitten im Herzen der Agglomeration offenbaren, sich zu einem wichtigen städtischen Zentrum zu entwickeln, das in den kommenden Jahrzehnten ein möglicher Motor für eine nachhaltige Wirtschaft im Kanton sein könnte. Die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und ökologischen Effekte werden dem gesamten Kanton zugutekommen.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem TCS. Gemeinsam werden wir ausgezeichnete Lösungen für die Mobilität finden, die auch anderen strategischen Zielen für den Kanton förderlich sind."
Jean-François Steiert, Präsident des Staatsrates, Direktion RIMU