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29 Oktober 2020

ETI: eine echte Unterstützung!

Raymonde und Patrice Gobet sind am 2. März zu ihrer 9.Asienreise aufgebrochen, die sie dieses Mal nach Kambodscha und Laos führt. Mit dem Coronavirus und der Schliessung der Grenzen haben sie nicht gerechnet...
Voller Vorfreude bricht das junge Rentnerpaar aus Villars-sur-Glâne Anfang März zu ihrer dreiwöchigen Reise nach Kambodscha und Laos auf. Da das Coronavirus bereits in Europa Einzug gehalten hat und die beiden besorgt sind über die sanitäre Situation im Ausland, setzen sie sich mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, dem Bundesamt für Gesundheit und ihrem Hausarzt in Verbindung. Nachdem sie von allen Seiten grünes Licht erhalten haben, landen Raymonde und Patrice am 3. März in Phnom Penh in Kambodscha. Am 16. März nimmt das Unheil seinen Lauf: An diesem Tag empfiehlt der Bundesrat allen Schweizerinnen und Schweizern im Ausland, in die Heimat zurückzukehren. Herr und Frau Gobet brechen ihre Reise durch Laos ab und verlassen ihre französische Reisegruppe, die zu dieser Zeit noch über keine Informationen über die gesundheitliche Situation in Frankreich verfügt. Sie versuchen, möglichst rasch einen Rückflug zu finden, aber beim Kauf des ersten Flugtickets scheitert die Transaktion. Beim zweiten Versuch wird der Flug annulliert. Am geplanten Rückflugdatum am 20. März wird die vietnamesische Grenze geschlossen und das Paar sitzt in Laos fest. Darüber hinaus läuft ihre Aufenthaltsgenehmigung ab und sie müssen bei der Immigrationspolizei in Luang Prabang einen Verlängerungsantrag stellen. Sie starten nicht weniger als zehn Versuche, um irgendwie in die Schweiz zurückzukehren… ohne Erfolg. Flüge werden annulliert, Grenzen geschlossen, Flugtickets sind nicht mehr gültig oder die Fluggesellschaften sind am Boden blockiert. Erschwerend kommt hinzu, dass die Spannungen zwischen der asiatischen Bevölkerung und den Europäern zunehmen: Zwei Personen ihrer Reisegruppen – die ebenfalls im gleichen Hotel wie das Ehepaar gestrandet sind – werden sogar auf offener Strasse angegriffen. Zermürbt und hilflos schliesst sich das Rentnerpaar acht Tage lang in ihrem Hotelzimmer ein. Ein Alptraum für das Paar, dessen einziger Wunsch die Rückkehr in ihr Zuhause in Villars-sur-Glâne ist. Ihre Situation wird noch schwieriger. Patrice Gobet hat Herzprobleme und zählt zu den Risikopersonen. Seine Blutdruckmedikamente werden langsam knapp. Seiner Frau gehen die Augentropfen aus, die sie gegen ihren Grauen Star einnehmen muss.

«Diese Medikamente gibt es dort nicht. Glücklicherweise haben wir für meinen Mann ein gleichwertiges Medikament gefunden, nachdem wir mit einem Arzt des TCS Kontakt aufgenommen hatten», erzählt Raymonde Gobet. Darüber hinaus verlangt die Fluggesellschaft ein ärztliches «Fit-to-Fly»-Attest, das bezeugt, dass sich das Ehepaar nicht mit dem Virus infiziert hat. Nach einem ersten negativen COVID-Test informiert sie das Reisebüro, dass ihr Flug erneut annulliert wurde. Für ihren am 31. März vorgesehen Flug muss ein zweiter Test durchgeführt werden, aber Patrice Gobet verspürt ein Kratzen im Hals. «Aufgrund der Klimaanlage und den Temperaturschwankungen habe ich eine Angina eingefangen. Stellen Sie sich vor, eine Angina unter diesen Umständen… Glücklicherweise war der Test negativ. Meine Frau hatte einen Blutdruck von 170. Aber dies war auf den Stress und nicht auf COVID zurückzuführen.» Gleichwohl kann das Ehepaar am 31. März das Flugzeug besteigen, aber die Heimreise erscheint ihnen endlos: eine elfstündige Wartezeit beim ersten Zwischenstopp, gefolgt von einem zweiten zehnstündigen Stopp in einem Flughafen, der einem No Man’s Land gleicht. «Alles war geschlossen, kein Mensch mehr an den Flughäfen. Das war komisch…», erzählt Patrice Gobet. In Paris ist das Rückflugticket nicht mehr gültig, da der Flughafen geschlossen ist. In Isolation, aber doch erleichtert verbringt das Paar eine Nacht in Paris, bevor es am nächsten Morgen die Heimreise über die menschenleere Autobahn antritt.

Der TCS als Helfer in der Not
«Sofort nach der Ankündigung des Bundesrats haben wir den TCS angerufen. Unser Ansprechpartner Bertrand Grillon war unglaublich nett und engagiert. Wir haben jeden Tag SMS ausgetauscht und er versuchte sein Bestes, um uns so schnell wie möglich zurückzuholen.»
Der auf die Personen-Assistance spezialisierte Bertrand Grillon organisiert für  das Ehepaar umgehend einen Krankenwagentransport von Vientiane (Laos) nach Bangkok (Thailand).  Leider schliesst Thailand genau an diesem Tag seine Grenzen und die Hoffnung der beiden, einen Flug von Bangkok aus zu finden, zerschlägt sich.

«Zum Glück war der TCS da, um uns aufzumuntern. Die Nachrichten und täglichen Anrufe haben uns geholfen, auch aus tausend Kilometer Entfernung.» Nach der Ankunft des Ehepaars in Frankreich organisiert der TCS ein Mietauto, mit dem sie nach Genf fahren und von dort endlich mit ihrem eigenen Auto die Heimreise antreten können. Der ETI Schutzbrief übernimmt ab dem voraussichtlichen Datum ihrer Rückkehr sämtliche Kosten für unvorhergesehene Ereignisse (Hotelübernachtung, medizinische Tests, Zuschläge). Die Zahlung geht bereits Ende Juni auf ihrem Konto ein.
 

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